Ein Film von Nyokabi Kahura und Tobias Thiele / goodmessage.media
Evarlyne und Jairus aus Kenia haben etwas geschafft, das Hoffnung macht:
Ihre Landwirtschaft sichert ihnen und ihren Familien eine Zukunft auf dem Land!
Das Leben im Lamu County (Kenia) ist nicht immer leicht. Evarlyne und Jairus stehen wie viele andere Menschen vor großen Herausforderungen. Der Klimawandel verändert die Region. Dürre und unberechenbare Regen sind große Herausforderungen für die Landwirtschaft. In dieser Situation zieht es viele Jugendliche mit der Hoffnung auf Arbeit in die Städte. Tatsächlich finden sie sich dort aber häufig in noch schwierigeren Lebenssituationen wieder.
1700
Familien
Partizipieren direkt von den Schulungen, der Gemeinschaft und den materiellen Unterstützungen und sichern so ihren Lebensunterhalt durch die Landwirtschaft.
600
Jugendliche
Bauen Netzwerke auf und schaffen sich besonders durch Anbaudiversifizierung und Wertschöpfung vor Ort eine lebenswerte Zukunft auf dem Land.
3
Starke Partner*innen
Ergänzen sich mit ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten um das Beste für die Gemeinschaft in Lamu hervorzubringen.
Evarlyne Wambui
„Ich habe so viele Ziele erreicht, von denen ich nie geglaubt hätte, dass sie erreichbar sind“,
Evarlyne Wambui, ist 26 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Soroko Village im Lamu County. Sie lebt von der Landwirtschaft und baut Baumwolle, Cashew und Kokosnüsse an. Sie hält Ziegen und Hühner. Mit so einer vielfältigen Einnahmequelle schafft sie es, sich selbst und ihre Familie zu ernähren und kann noch etwas zum Sparen zurücklegen.
„Auch wenn der Regen nicht immer zuverlässig ist und es zu Ernteausfällen kommt, reicht die Landwirtschaft zur Versorgung. Vor der Diversifizierung und den Schulungen der SACDEP* war das nicht immer der Fall.“
Jairus Obita
Jairus Obita ist 27 Jahre alt und lebt in Tangeni Village in Lamu County. Seit der den landwirtschaftlichen Weiterbildungen im Lamu Jamii Projekt sieht er eine Perspektive auf dem Land, die viele junge Menschen noch nicht sehen.
„Ich bin Landwirt und damit verdiene ich mein Geld. Wir verkaufen unserer Ernte und das Geld hilft uns auf viele Weisen. Wir können nicht nur davon leben, sondern können so auch die Schulbildung für unseren ältesten Sohn zahlen“,
Das Einkommen aus der Landwirtschaft nutzt Jairus nicht nur für sich, er unterstützt auch andere Familien in der Gegend. Seine Kinder und die junge Generation sind ihm wichtig. Neben dem Bildungszugang möchte er mit seiner Baumschule auch langfristig seinen Teil für die Bewahrung eines guten Klimas beisteuern.
Lamu Jamii
Seit mehr als 20 Jahren besteht eine intensive Partnerschaft zwischen der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands e.V. (KLJB) und Landwirt*innen in Kenia. Gemeinsamen mit ihren Projektpartner*innen, dem ILD und der SACDEP Kenya, werden so Landwirt*innen dabei unterstützt, sich eine Zukunft auf dem Land zu sichern. Voraussetzung dafür ist ein abgesichertes Einkommen durch Agrarprodukte.
Schulungen für den Umstieg zur ökologischen Landwirtschaft, zum Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels, zu Diversifizierung der Anbaukulturen, Schaffung von Weiterverarbeitung vor Ort und zum Absatz von Produkten bilden die Basis der Arbeit. Der Austausch über die Regionen hinweg über Best-Practice-Ansätze, die Dorfgemeinschaft und ein eigenes lokales Bankenwesen ohne Barrieren runden die Arbeit langfristig und nachhaltig ab.
Lamu Jamii bedeutet auch besonders die Förderung von jungen Menschen und Frauen* in ländlichen Regionen. Erstere sehen oft keine Zukunft in der Landwirtschaft und dem Leben in den ländlichen Regionen Kenias. Sie zieht es in die Städte und besonders zu den großen Häfen an der Küste, in denen sie sich Arbeit und damit ein besseres Leben erhoffen. Häufig stoßen sie dabei jedoch auf menschenverachtende Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne.
Frauen* stehen vor einer Vielzahl von strukturellen Problemen, von finanzieller Abhängigkeit über Benachteiligung beim Zugang zu Bildung bis zu hauptsächlicher Übernahme der Care-Arbeit. Ein eigenes stetiges Einkommen und die Möglichkeiten zur Weiterbildung sind wichtige Ansätze, um diese Probleme langfristig zu überwinden.
Jamii ist Swahili und bedeutet Gesellschaft. Im Projekt liegt also der Fokus auf der Gesellschaft in der Lamu Region Kenias. Mittlerweile sind auch die Regionen Tana River und Kilifi Teil des Projekts.
Partner*innen im Projekt
SACDEP
Expert*innen in Kenia
Das Sustainable Agriculture Community Development Programme (SACDEP – Kenya) ist eine Organisation von kenianischen Fachkräften der Landwirtschaft. Im Projekt Lamu Jamii fördern sie vor allem Jugendliche und Frauen durch Schulungen zu Anbaumethoden- und Diversifizierung, Finanzplanung, Markterschließung und Schaffung weiterer Wertschöpfung vor Ort. Dazu gehört auch der Austausch und Gemeinwesenarbeit in den Projektregionen Lamu-, Tana River- und Kilifi-County.
KLJB
Partnerin der Jugend
Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V. (KLJB) ist ein Jugendverband mit bundesweit 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen Jugendlicher in ländlichen Räumen. In der KLJB gestalten Jugendliche die Gesellschaft mit und treten für eine gerechte und zukunftsfähige Welt ein. Dies zeigt sich unter anderem bei ihrem entschiedenen Einsatz für einen fairen Handel und die Umsetzung der 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung. Starke internationale Partnerschaften wie mit Jugendlichen Landwirt*innen aus Kenia sind ein Pfeiler für eine gerechtere und nachhaltige Welt.
ILD
Spezialist für internationale Zusammenarbeit
Der Internationale Ländliche Entwicklungsdienst e.V. (ILD) ist die Entwicklungsorganisation der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands (KLB). Seit 1988 ist die Nichtregierungsorganisation in der Entwicklungszusammenarbeit tätig und trägt weltweit zur Entwicklung ländlicher Lebensräume bei. Er unterstützt Selbsthilfebewegungen, Partnerschaften und Projekte im Sinne der internationalen Solidarität des katholischen Landvolkes.